Treibholz - Ein Fundstück

2019 | Drama in 3 Akten

ausgezeichnet mit dem Mannheimer Demokratiepreis 2020

 

Über das Stück

Kein Vorhang muss geöffnet werden, wenn ein nachdenklicher Mann in einem langen Mantel auf die Bühne schreitet und das Publikum mitnimmt in seine Gedanken zu Migration. Er will uns eine Geschichte erzählen, jene vierer Geflüchteter, die 2015 wie so viele andere Europa und vor allem Deutschland als einen Ort des Schutzes aufsuchten, „eine Geschichte des Ankommens, Aufnehmens, Ablehnens, vom Versuchen, Gelingen, Scheitern“, wie er selbst es formuliert. Schnell wird dabei klar, dass es um mehr geht als die 4 Frauen und Männer aus Syrien, Eritrea, Iran und Afghanistan sind, die versuchen, in diesem ihnen fremden Land ihr Leben weiterzuführen, neu zu beginnen. Es ist unser aller Geschichte, die der BRD der letzten Jahre, ein chronistisch anmutendes Porträt unseres sozialen Jetzt.
Und doch bleibt es immer auch die Geschichte der Einzelnen, ihrer Begegnungen, der sich bewegenden Leben. Die Geschichte Miriams und Yousefs, die sich in der Flüchtlingsunterkunft verlieben, deren gemeinsamer Weg jedoch durch Yousefs rückschlagsreichen Kampf um eine Aufenthaltserlaubnis auf die Probe gestellt wird. Die der alleinerziehenden Lehrerin Renate und des jungen Afghanen Pourang, den sie bei sich auf- und wie einen Sohn annimmt, bis sie durch einen Schicksalsschlag ins Zweifeln gerät. Die des sozial abgehängten Richards, dessen Weltbild durch den Einzug der Eritreerin Senait in die Nachbarwohnung ins Wanken gerät. Die der Journalistin Fehrenbach, die im Kampf zwischen den Gesetzen des Medienmarkts und Fake News, zwischen Auflagen und integrem Journalismus auch ein narratives Gegenstück zum Erzähler bildet. Und schließlich auch die jedes Einzelnen von uns, der Bewohner eines sich fragwürdig wandelnden Landes, Kontinents, die gerade auch Zuschauer jenes Theaterstücks sind. Doch wer lässt sich die eigene Geschichte schon gern erzählen?

Über das Projekt

Gemeinsam mit der Mannheimer Abendakademie und in Kooperation mit dem Nationaltheater Mannheim sowie dem Theater zeitraumexit entstand dieses vielschichtige Laientheaterprojekt, das der Frage nachspürt, was unsere Gesellschaft im Inneren zusammenhält und dabei einen multiperspektivischen Spiegel hochhält. Getragen wurde das Projekt vom Engagement vieler, aber v.a. der multinationalen Laienschauspielertruppe, vom Abiturienten bis zum Pensionär, aus Gambia bis in den Odenwald, deren eigene Geschichten und Weltsichten sich in die Geschichte des Stücks integrieren und die in ihrem Arbeiten und Streben das Realität werden ließen, was das Stück zeigen möchte: Wir sind alle Menschen und sollten uns als solche begegnen.

Noch mehr Infos findet ihr auf der Projekthomepage.

TEAM

Regie  //  Markus Müller & Stephan Rixecker
Buch  //  Stephan Rixecker
Bühnen- und Kostümbild  //  Maria Schönthaler
Beleuchtung & Assistenz  //  Marina Terchov
Produktionsleitung  //  Mathias Ludwig & Karin Brückner



Jürgen Graf
Annette Hammerstein
Peschawa Abdullah
Elzbieta Burzynska
Mehmet Akyol
Florian Zejewski
Elpida Papadopoulou
Niko Atnawi
Simon Benz

SCHAUSPIEL

Alimatou Jammeh
Vlad Tripa
Viviana Ionescu
Demis Magkantov
Petra Weitz
Klaus Becker
Sabine Zeipert
Radu Gheoghiu
Medine Özcelik

 

Ein Projekt der

 

In Kooperation mit

Logo_Mannheimer_Abendakademie.jpg
 
Logo_NTM.jpg
Logo_zeitraumexit.png